Pressemitteilung Fridays for Future Bochum, vom 04.01.2022:
Demonstrations-Flut in Bochum für den Erhalt Lützeraths
Das Aktivist:innencamp in Lützerath ist inzwischen akut von der Räumung bedroht. Die Bochumer Ortsgruppe von Fridays for Future solidarisiert sich mit dem Widerstand der Klimaaktivist:innen am Kohletagebau und organisiert in Bochum mehrere Demonstrationen.
Für die nächsten beiden Freitage hat FFF Bochum bereits Demonstrationen angemeldet. Los geht es am 06.01. und am 13.01. jeweils um 15:30 auf dem Platz am Kuhhirten.
Seit Montag organisiert außerdem das Bochumer Bündnis für den Erhalt Lützeraths regelmäßig Veranstaltungen, zu welchen FFF Bochum ebenfalls aufruft. Am 03. Januar nahmen etwa 100 Menschen an der Versammlung des Bündnisses teil, für den heutigen 4.1. und morgigen 5.1. sind ebenfalls Versammlungen geplant, welche um 18:00 Uhr beginnen und am Husemannplatz stattfinden. Am 14.01. ist schließlich eine Überregionale Großdemonstration in Lützerath selbst geplant.
„Bei dem Konflikt um Lützerath geht es nicht nur um ein symbolisches Dorf der Klimabewegung, es geht um die darunter liegende Braunkohle, deren Verbrennung nicht vereinbar mit der 1,5-Grad-Grenze ist. ˋLützi bleibt!´ ist daher keine ideologische Forderung, sondern beschreibt lediglich, was wissenschaftlich notwendig ist, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen.“, stellt Emil Görtzen von FFF Bochum dar und verweist auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die energiepolitischen Interessen in Folge der Gaskrise geben keine schlüssigen Argumente für das Abbaggern Lützeraths: laut dem Kompromiss mit RWE sollen noch 280 Mio Tonnen Braunkohle verstromt werden. Dafür reicht die Menge an Braunkohle aus, welche in den rheinischen Tagebauen noch gefördert werden kann, ohne Lützerath oder andere bewohnte Weiler dafür aufgeben zu müssen. Dies ergibt eine Studie der Coal Exit Research Group von der TU Berlin.
Die Räumung Lützeraths stützt sich rechtlich außerdem auf einen Paragraphen im Bundesgesetz zum Kohleausstieg, welcher bereits mehrfach als verfassungswidrig befunden wurde.
„Ich bin entsetzt, zu sehen, dass die Polizei mit der Räumung Lützeraths Profitinteressen von RWE durchsetzt, anstatt für die Menschen einzustehen, die unter den Folgen der Klimakrise leiden und in Zukunft noch stärker leiden werden. Lützerath muss bleiben und dafür gehen wir gemeinsam mit tausenden anderen Menschen auf die Straße!“, äußert sich Elias Bala von Fridays for Future.
Freitag, 06.01. | 15:30 Uhr | Platz am Kuhhirten
Freitag, 13.01. | 15:30 Uhr | Platz am Kuhhirten
Samstag, 14.01. | 12 Uhr | Lützerath