Ein stadtgeschichtlich spannendes Werk hat Ute Leschny als Stipendiatin des Stadtteil-Historiker-Programms vorgelegt. Mit dem Programm förderte die Stiftung GLS-Treuhand in einem ersten Turnus 18 Stadtteil-Historiker*innen, die zu ganz unterschiedlichen Themen im Ruhrgebiet recherchiert, geforscht und geschrieben haben.
Laienhistoriker*innen aus dem Ruhrgebiet erhielten so die Möglichkeit, mit Unterstützung des Historikers Dr. Dietmar Bleidick ein stadtgeschichtliches Thema eigener Wahl zu bearbeiten. Ute Leschny folgte dem Aufruf des Programms und arbeitete zur Geschichte des Fahrrads in Bochum – „eine Stadt mit einer historischen Fahrradkultur, die seit rund 35 Jahren von engagierten Bürgern mit großem Einsatz für ein sicheres und alltagstaugliches Radwegenetz wiederbelebt wird.“
In ihrem Vorwort hält sie weiter fest:
„Während meiner Kindheit in Wattenscheid fuhr ich auf Radwegen, die heute teilweise nur noch als Parkstreifen sichtbar sind. Dieses Phänomen machte mich neugierig und ich fand heraus, dass das Fahrrad im Ruhrgebiet bis zum Ende der 1950er Jahre im Berufs- und Alltagsverkehr das meistgenutzte Verkehrsmittel war. Wie kam es wohl zum Verschweigen der Drahtesel im öffentlichen Raum und zum Verschwinden des öffentlichen Raums für den Drahtesel?“
In ihrer Arbeit beschreibt sie „politische, soziale und kulturelle Aspekte des Radfahrens in Bochum“ und ihren Versuch, das „ehemals vorhandene historische Radwegenetz [Bochums zu] rekonstruieren.“ Dies gelang ihr mit Zeitzeugen-Interviews und durch intensive Recherchen in mehreren Archiven im Ruhrgebiet, wie dem Stadtarchiv Bochum, dem Fotoarchiv des Ruhr Museums oder im historischen Archiv Krupp.
Aber lesen und schauen Sie selbst – es lohnt sich! Und der Autorin einen herzlichen Glückwunsch zu der glungenen Veröffentlichung!
Hier geht es zum Download: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/Fahrrad_Brosch%C3%BCre_100_Jahre_Radfahren_in_Bochum.pdf